‚No Worries?‘ ist ein partizipatives Projekt, das zum Ziel hat, die psychische Gesundheit von Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu fördern, indem offen und ehrlich über psychische Gesundheit ausgetauscht wird.
Das Projekt versteht sich als Beitrag zur Primärprävention. Es will Gruppen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen niederschwellig ansprechen und im Rahmen von interaktiven und partizipativen Workshops ein Verständnis vermitteln, was unserer psychischen Gesundheit hilft und wie wir dieser bei uns selber und bei anderen Sorge tragen können.
Nach einem halbtägigen Grundmodul können je nach Bedarf Vertiefungsmodule zu verschiedenen spannenden Themen gebucht werden.
Im Anschluss an die Workshops kann das erworbene Wissen im Rahmen einer Multiplikation an andere Jugendliche oder junge Erwachsene weitergegeben werden.
Zusätzlich sind Angebote für Angehörige und für Fachpersonen in Vorbereitung.
Selbst beim expliziten Begriff „psychische Gesundheit“ denken die meisten Menschen sofort an psychische Krankheiten bzw. das Fehlen der psychischen Gesundheit. Um präventiv einen Beitrag zur Stärkung der psychischen Gesundheit zu leisten, ist es deshalb wichtig, den Begriff zu erklären – und gleichzeitig zu enttabuisieren.
Die Pubertät bzw. Adoleszenz ist ein Lebensabschnitt, in dem besonders viel passiert und sich verändert – körperlich und in der Lebensrealität der Jugendlichen. Daher sind Jugendliche und junge Erwachsene besonders anfällig für psychische Beeinträchtigungen. Wenn Unterstützung zu spät geleistet wird, besteht in diesem Alter ein besonders grosses Risiko, dass sich Symptome chronifizieren – Unterstützung kommt systematisch zu spät, nämlich erst dann, wenn junge Menschen bereits psychisch krank sind.
In der Coronapandemie hat mit grosser Deutlichkeit für eine breite Öffentlichkeit gezeigt, worauf Fachpersonen schon vorher hingewiesen haben: für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene besteht eine dramatische Unterversorgung – es fehlen die Ressourcen und Mittel, um Betroffene rechtzeitig zu unterstützen.
Jugendliche und junge Betroffene sowie ihre Angehörigen in dieser Phase bei psychischen Belastungen zu unterstützen und ihre psychische Gesundheit zu stärken, ist das Anliegen von ‚No Worries?‘.
NCBI setzt mit diesem Projekt den Fokus auf Gruppen von jungen Menschen sowie auf ihr Umfeld. Als Projekt der Primärprävention richtet es sich an alle jungen Menschen und will ihnen Ideen und Strategien in die Hand geben, wie sie sich und ihrer psychischen Gesundheit Sorge tragen können.
Für Jugendliche und junge Erwachsene bietet NCBI den Workshop ‚No Worries? – Psychische Gesundheit – wir reden darüber‘ an.
Teilnehmende lernen mehr über psychische Gesundheit und machen sich Gedanken zu Strategien, wie sie diese stärken können. Ausserdem werden sie über Hilfsangebote informiert.
Die Workshopgruppen können aus Schulklassen, aus Jugendgruppen aus dem Freizeitbereich, aus SEMOs, aus Berufsschulen oder auch Zentren für Geflüchtete kommen. Gearbeitet wird immer sehr partizipativ.
Es wird ein halbtägiges Grundmodul angeboten. Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit, ein Zusatzmodul dazu zu buchen (optional). Es werden Zusatzmodule zu diesen Themen angeboten:
Informationen zum Workshop-Angebot findest Du hier.
Für Eltern und Bezugspersonen sind niederschwellige, virtuell angebotene Veranstaltungen zum Thema in Vorbereitung.
Für Fachpersonen, die mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen arbeiten, werden Weiterbildungen angeboten. Diese unterstützen und befähigen dazu, junge Menschen in psychisch herausfordernden Situationen zu begleiten und zu unterstützen.
Das Projekt ‚No Worries?‘ ist ein Projekt von NCBI Schweiz.
NCBI Schweiz ist ein konfessionell und parteipolitisch neutraler Verein, der sich für den Abbau von Vorurteilen, von Rassismus und Diskriminierung jeglicher Art, für die Inklusion von Geflüchteten sowie für Gewaltprävention und konstruktive Konfliktlösung einsetzt.
NCBI Schweiz hat dieses Projekt in Partnerschaft mit anderen Organisationen lanciert.
Der Workshop richtet sich an Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 13 und 21 Jahren.
Sie lernen im Projekt mehr über psychische Gesundheit und machen sich Gedanken, wie sie diese bei sich selber und bei anderen stärken können. Ebenfalls erfahren sie von Hilfsangeboten bei psychischer Belastung. Sie lernen einen „Werkzeugkasten“ kennen mit Strategien und Angeboten, welche ihnen in herausfordernden Situationen helfen und Unterstützung bieten können.
Der Workshop besteht aus einem Grundmodul (4x 45 Minuten), das mit allen Gruppen durchgeführt wird. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, eines oder mehrere von (im Moment) drei Vertiefungsmodulen (ebenfalls à 4x 45 Minuten) zu buchen. Im Projektverlauf können Zusatzmodule zu weiteren Themen entstehen.
Im Grundmodul werden vor allem folgende zwei Fragen auf offene, authentische Art bearbeitet:
Was ist psychische Gesundheit?
Was tut mir gut, wenn es mir gut geht? – Denn dies wird mir auch guttun, wenn es mir schlecht geht.
Dann kann aus den folgenden drei Vertiefungsmodulen gewählt werden:
1) Selbstvertrauen und Selbstwirksamkeit
Welches sind meine Stärken und Fähigkeiten? In welchen Lebensbereichen kann ich selbstwirksam sein? Wie kann ich das Vertrauen in mich selbst stärken?
2) Freundschaften und Einsamkeit
Welche Formen von Freundschaft geben mir Energie? Und welche Beziehungen tun meiner psychischen Gesundheit nicht gut? Wann soll ich mich anpassen, wann „ich selbst“ sein? Wie kann ich umgehen mit Einsamkeit oder Gruppendruck? Was machen offline und online Freundschaften aus?
3) Fluchterfahrungen
Welche Erwartungen habe ich als geflüchtete Person an das Leben in der Schweiz? Wie kann ich damit umgehen, dass Erwartungen und Realität nicht zusammenpassen? Wie und wo kann Unterstützung erhalten und welche Möglichkeiten gibt es, selbstbestimmt zu leben unter den besonderen Umständen in einer Asylunterkunft etc.?
Zielgruppe hier sind Jugendliche und junge Erwachsene mit Fluchterfahrung, insbesondere unbegleitete Minderjährige.
Im Anschluss an den Workshop vertiefen sich die Teilnehmenden weiter in die ihnen wichtig gewordenen Themen. Sie tragen dann das gelernte und erarbeitete Wissen weiter. Sie erhalten die Gelegenheit, eigenes Material und eigene Veranstaltungen zum Thema zu erarbeiten, um ihr Wissen mit ihrem Umfeld zu teilen.
Das Projekt basiert auf der partizipativen Methodik von NCBI.
Die Workshops (Grundmodul als auch die Zusatzmodule) dauern jeweils 4 Lektionen. Das Grundmodul und allfällige Zusatzmodule müssen nicht am gleichen Tag stattfinden. Für die Begleitung der Multiplikations-Aktivitäten werden als Zeitrahmen mindestens 10 Lektionen vorgeschlagen.
Das Projekt kann dank Subventionen zu einem Preis von 300.- pro teilnehmende Gruppe durchgeführt werden.
Im Laufe des Jahres 2024 wird ein Weiterbildungsangebot für Fachpersonen, die mit Jugendlichen arbeiten, erarbeitet. Darin liegt ein Fokus auf dem frühzeitigen Erkennen von Warnsignalen und deren Einordnung, damit die Fachpersonen schnell und adäquat reagieren können, wenn Jugendliche Anzeichen für psychische Erkrankungen zeigen.
Ein zweiter Fokus liegt auch dem wirksamen Aufzeigen von Pfaden in die Gesundheitsversorgung. Damit diese Gespräch geführt werden können, ist es auch zentral, dass die Fachpersonen das Angebot der Gesundheitsversorgung lokal kennen.
Zu diesem Zweck können auch regionale Tagungen zum Thema «psychische Gesundheit» organisiert, an denen Fachpersonen aus dem Jugend- und aus dem Gesundheitsbereich gleichermassen angesprochen werden. Dadurch soll das Wissen über psychische Gesundheit und aktuelle Tendenzen resp. Forschungsergebnisse sowie die lokale Vernetzung gefördert werden.
Weitere Informationen folgen.
Angehörige von Jugendlichen und jungen Erwachsenen, deren psychische Gesundheit beeinträchtigt ist, sind durch diese Situation oft stark belastet. Um sie niederschwellig zu unterstützen, plant das Projekt „No Worries?“ ab Sommer 2024 regelmässig durchgeführte, virtuelle Angebote. Diese sollen offen ausgeschrieben werden; interessierte Eltern oder weitere Angehörige können an einzelnen Modulen oder am ganzen Zyklus teilnehmen. Der Fokus soll darauf liegen, Eltern dabei zu unterstützen und ihnen Strategien für sich selber zu vermitteln, wenn ihr Kind psychisch belastet ist, da es auch für sie ein Leidensdruck darstellt. Der angebotene Rahmen soll aber auch Möglichkeiten für Austausch und Selbstreflexion bieten. Jede Veranstaltung hat inhaltlich einen anderen Schwerpunkt. Mögliche Themen wären z.B. „Essstörungen“, „Sucht“, „Mit meinem Kind in Beziehung bleiben“ oder „Wie gehe ich mit mir um, wenn mein Kind psychische Probleme hat?“.
Weitere Informationen folgen.
Wenn die psychische Gesundheit herausgefordert ist, ist es wichtig zu wissen, wo man Hilfe erhalten kann. Hier gibt es eine Zusammenstellung von Beratungs- und Unterstützungsangeboten, die gesamtschweizerisch tätig sind:
Kostenlose Beratung zu psychosozialen und juristischen Fragen für Menschen mit einer psychischen Beeinträchtigung, deren Angehörige und Nahestehende sowie weitere Bezugspersonen.
Kantonales und gesamtschweizerisches Verzeichnis professioneller Beratungsstellen und Fachpersonen.
Beratungsangebot für Kinder und Jugendliche. Der Beratungsdienst ist per Telefon (Nummer 147, täglich 24 Stunden), SMS und Chat erreichbar. Informationen zu vielen verschiedenen Themen gibt es auf der Webseite.
Beratungsangebot für Menschen ab 18 Jahren. Alle Anliegen haben Platz. Erreichbar ist der Beratungsdienst telefonisch (Nummer 143, täglich 24 Stunden), per Chat oder Mail.
Chats sind für trans, nicht-binäre und questioning Jugendliche und junge Menschen aus der Schweiz zwischen 13 und 30 Jahren.
Beratungsangebot zu Themen der sexuellen und romantischen Orientierung.
Nebst Beratungsstellen gibt es verschiedene Organisationen, um sich zu verschiedenen Themen zu vernetzen, Gleichbetroffene zu finden und aktiv zu werden:
Verein von ehemaligen Heim- und Pflegekindern aus verschiedenen Regionen in der ganzen Schweiz. Sie setzen sich für die Anliegen von (ehemaligen) Heim- und Pflegekinder ein, indem sie ihre Erfahrungen teilen.
Der Verein Madnesst ist ein Kollektiv von Aktivist:innen, die sich für das Thema „psychische Gesundheit“ einsetzen. Alle Aktivmitglieder und Allies kennen psychische Krisenerfahrungen, sind also Betroffene.
Die Jugendorganisation für lesbische, schwule, bi, trans, inter und asexuelle Jugendliche und für alle dazwischen uns ausserhalb. Für Jugendliche, die die Welt verändern wollen und die sich Welten gestalten wollen, welche so gar nicht normal sind – falschsexuelle Welten eben. Welten, in denen wir uns frei fühlen und in denen wir uns ausprobieren können.
Young Carers sind Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene unter 25 Jahre. Sie betreuen jemanden, dem es nicht gut geht. Sie übernehmen dabei oft viel Verantwortung.
«ZETA Movement» ist ein Projekt von jungen Erwachsenen für Jugendliche und junge Erwachsene, das darauf abzielt, den Kreislauf der Stigmatisierung und des Schweigens im Zusammenhang mit psychischen Erkrankungen in der Schweiz zu durchbrechen. Der Verein tut dies mit Aufklärungsarbeiten zum Thema psychische Gesundheit bei Jugendlichen und dem Erzählen eigener Lebensgeschichten bekämpfen.